Solisten, Schüler, Lehrer, Bühnenbildner, Soundchecker, Stagehands, Projekthund Elli, Kostümies, Small Talk, Faxen, ernste Ansagen, Vip-Ausweise: die typische Situation vor dem grossen Zelt vor der grossen Probe.
Ein spektakuläre Szene: Ibn Sina gerät auf seiner Flucht in die Wüste in einen Sandsturm, aus dem er gerade eben noch gerettet wird. Der Darsteller des Ibn Sina, Benedikt Kristjánsson, Tenor, singt abwechselnd mit Rabih Lahoud – am Schluss verwandelt sich das Sandsturm-Tuch in das Zelt eines Prinzen, den Ibn Sina aus Kindertagen kennt.
Die Schule an der Andernacher Strasse hat freundlicherweise einige Räume zur Verfügung gestellt, in der die Schauspieler aus dem Grundkurs „Darstellendes Spiel“ und die Solisten Kostüm und Maske anlegen. Dabei sind Christin Bokelmann, die bewährten Damen aus dem Mütterzentrum und Margarita und Memuna.
Wieder einmal sucht Mahmud (Mohsen Rashidkhan, Bariton) wutentbrannt nach dem ihm verhassten Ibn Sina und wieder einmal wird Celine umgebracht. Diese Rolle übernimmt morgen dann Jessica, jeden Tag so eine Tortur – da ist es besser wenn man sich abwechselt.
Kostümausgabe, Ankleiden und Schminken – trotz dieser nachtschlafenen Zeit sind (die meisten) ziemlich gut drauf – jede Menge gut aufgelegte Wüstenprinzessinen und -prinzen. (Die Jungen wurden übrigens nicht geschminkt – puh.) Die Mädchen aus dem Kunstkurs im 12. Jahrgang waren den ganzen Morgen zuständig für Kostüm und Maske – und teilweise recht genervt von dieser quirligen Bande.
Hier nur als Rückenfigur: Jörg Hartenstein vom MOKS-Theater, schon von Anfang an mit dabei bei allen Stadtteilopern der vergangenen Zeit. Beleuchtung ist wohl nicht wie zu Hause: Licht an und aus, sondern ein hochkomplizierter Vorgang, der einen beträchtlichen Teil der Wirkung eines Bühnenstückes ausmacht.
Warum aber ausserhalb des Zeltes ein Stück Gras blau angeleuchtet wird, hat sich mir noch nicht erschlossen – sieht aber irgendwie gefährlich aus.
Alexander Radulescu und Carsten Mohr experimentieren mit dem grossen Bühnenvorhang: einmal, zweimal oder dreimal gefältelt? Wie viel Wüstenwind soll es sein? Nebenher wird das Licht geprüft und eingerichtet, weshalb die Beleuchtung ständig sich ändert. Unter der Decke hängen bereits die Banner für das Tuchlabyrinth mit den Texten von Ibn Sina.
und hier geht der Vorhang, dieses Mal doppelt gefältelt, wieder herunter. Der Wüstenwind ist wohl noch etwas zaghaft.