Archiv der Kategorie: Theater

Doktor und Rabbi

Der Doktor (Sara) untersucht Menuhim und diagnostiziert Epilepsie. Er bietet an, Menuhim ins Sanatorium mitzunehmen, was Mendel Singer empört ablehnt – die Argumente hört man im Video.  Anschliessend lassen sich die Eltern vom Rabbi (auch Sara, wie sie mir erzählt hat, hat sie bei der Aufführung 30 Sekunden Zeit, sich umzuziehen) beraten, der den Eltern erklärt, dass ihr Sohn zwar nie wird sprechen können, sonst aber gesund werden wird. Und er ermahnt sie sehr nachdrücklich, ihren Sohn nicht zu verlassen. Der Kinderchor im Hintergrund raunt: „Verlass deinen Sohn nicht“.

Die Trommel steht voran!

und spielt in dieser Szene eine absolut grausige Rolle. Sie gehört zu Deborahs Alptraum und dazu gibt es die „Revelge“ von Gustav Mahler, ein ins sarkastisch-bösartige gewendeter Militärmarsch. Hier ein Textausschnitt:

Ich muß wohl meine Trommel rühren,
Sonst werde ich mich verlieren;
Die Brüder dick gesät,
Tralali, Tralalei, Tralala,
Sie liegen wie gemäht.“
Er schlägt die Trommel auf und nieder, rührt
Er wecket seine stillen Brüder,
Sie schlagen ihren Feind,
Tralali, Tralalei, Tralala,
Ein Schrecken schlägt den Feind
….
Des Morgen stehen da die Gebeine
In Reih und Glied sie stehn wie Leichensteine,
Die Trommel steht voran,
Tralali, Tralalei, Tralala,
Daß sie ihn sehen kann.

 


Kästchen schieben

Wo soll das Teil hin? Hat jemand Ecke Nr. 2b gesehen? Kann mal jemand mit anfassen? Vorsicht mit den Fingern! Hat jemand einen Plan? Und was soll das alles werden?

Ein grosser Davidsstern, der am Anfang für den Zusammenhalt der Familie Mendel steht, dann aber zu einem äusserst flexiblen Bühnenbild wird, in dem die Teile auseinandergenommen, anders zusammen gesetzt werden, übereinander gestapelt usw. Und es gibt einen Plan – und der ist kompliziert. Schüler aus der Chrorus-Line, Lehrer, Regie, Regieassistenz fassen alle mit an und am Ende ist der Stern zusammengepuzzelt.

Learning english

Familie Mendel lernt die ersten Brocken englischer Sprache – Vater, Mutter usw. und werden dabei von Sam energisch unterstützt und schließlich auch von einer Menge New Yorker nach jeder Vokabel überschwänglich gelobt:

Very good answer, you’ll soon be’n American chap!

Ich kann mich erinnern, dass mir das mit den Vokabeln schwerer gefallen ist und ich auch nie so tolles Lob bekommen habe. Und was „Chap“ ist, musste ich nachschlagen: Bursche, Freund, Typ.

Interview mit Julia und Sara

Beide spielen Solorollen: Julia die Teenager-Mirjam und Sara gleich drei Rollen. Hier erzählen sie, wie sie zu den Rollen gekommen sind. Und Julia posiert auf dem Foto noch mit ihrem „Bruder“ Menuchim (Rizgar) auf den verzierten Hockern, die für die Mitglieder der Familie Mendel reserviert sind. Leider wurde das Interview abrupt unterbrochen, weil die Julia und Sara zur Probe mussten. Und vom Regisseur gab es für mich einen vorwurfsvollen Blick, weil man sie erst suchen musste…

Das Interview wird natürlich fortgesetzt.

Proben: Dialog Deborah/Kapturak

Nach ihrem Alptraum versucht Deborah, ihre Söhne vom Militärdienst fern zuhalten. Sie wendet sich an Kapturak – heute würde man sagen, ein professioneller Schleuser oder Fluchthelfer. Sara Scheibel (Oberstufe, GSO) verkörpert ihn  in all seiner Eingebildetheit, scheinheiligem Mitleid und kalter Geldgier. Deborah wird dargestellt und gesungen von Julie Comparini.

Fotos: Kira und Rebekka

Ganz grosse Begrüssung!

Mac trifft endlich seine Freunde wieder. Überschwänglich begrüsst er sie auf den Strassen von New York, wo anscheinend ordentlich abgedanced wird. Zögernd lassen sich Tochter Mirjam und Mutter Deborah darauf ein. Dancing in the streets!

Deborah (Julie Comparini),  Mirjam (Pia Bohnert) und Mac (Jerome, GSO). Sheldon Baxter ist hier Mitglied der Zylinder-Gruppe. Sein Zylinder wird noch vergoldet.

OK, noch mal!

Junge, Junge, das ist echt anstrengend – für den Regisseur wie für die probenden Schauspieler. Geduldig und konzentriert lässt sich diese Gruppe von Mendelkindern auf das ewige Wiederholen ein – und noch mal – und noch mal, usw. Und das Doofe ist irgendwie bei so einer Aufführung, dass – wenn alles klappt – keiner merkt, wieviel Arbeit und Geduld dahinter steckt (Und so soll es ja auch sein).

Mendelkinder: Devi, Sebastian, Ram und Rizgar.

Menuchim 2: Rizgar, 6.3

Rizgar kommt aus der 6.3, einer Klasse mit Theaterprofil. Er spielt den jungen Menuchim, der in dieser Szene von seinen Geschwistern in eine Jauchegrube getaucht und fast umgebracht wird. Und Rizgar muss das tun, was viele Schüler bei diesem Projekt am meisten quält: WARTEN!!!. Dann aber legt er ordentlich los. Und das Mädchen, das bei dieser Geschwister-Quälerei ohne zu zögern mitmacht, ist seine Schwester Miriam (Devi, 6.5), die als Erwachsene alles daran setzt, genau diesen Bruder zu retten.

Fotos: Kira und Rebekka