Der Regisseur Alexander Radulescu gab freundlicherweise ein Interview, in dem er die Geschichte der „Amerika“-Oper erzählt.

Der Regisseur Alexander Radulescu gab freundlicherweise ein Interview, in dem er die Geschichte der „Amerika“-Oper erzählt.
Der Regisseur Alexander Radulescu kam an zwei Tagen in die Schule, um mit einigen Klassen zu arbeiten. Hier wird die Klasse 6.3 von Frau Halling in die Grundlagen von Mimik und Gestik eingeführt: Schreck, Ekel, Erstaunen und ähnlich Emotionen sollen mit Gesicht und Körpersprache dargestellt werden. Ich als langjähriger Filmekucker finde die groß angelegten Gesten am Theater immer etwas seltsam – hier kann man sich jedenfalls köstlich amüsieren, einige Performances ist zum Schreien komisch.
..präsentiert und hergestellt von der Klasse 6.3 mit Frau Erwerth und Frau Engel. Und dazu gibt es ein tolles Kochbuch, das von Lieske Strudthoff (Zukunftslabor) zusammengestellt worden ist und man auf dem Marktplatz erwerben kann. Mit welchen Gesicht man am besten potentielle Kunden anspricht, wird mit dem Fotografen zusammen ausprobiert. Ich empfehle das letzte.
Alexander Radulescu und Carsten Mohr experimentieren mit dem grossen Bühnenvorhang: einmal, zweimal oder dreimal gefältelt? Wie viel Wüstenwind soll es sein? Nebenher wird das Licht geprüft und eingerichtet, weshalb die Beleuchtung ständig sich ändert. Unter der Decke hängen bereits die Banner für das Tuchlabyrinth mit den Texten von Ibn Sina.
und hier geht der Vorhang, dieses Mal doppelt gefältelt, wieder herunter. Der Wüstenwind ist wohl noch etwas zaghaft.
Am Freitag gab es wieder einen kleinen Einführungskurs „Bauchtanz“. Frau Tanja Schlawinski erklärte und übte die Bewegungen erst mit den Schülern (der Nasenstüber gehört wohl nicht unbedingt dazu), dann mit Linda Joan Berg (Hatice) ein. Zwei Tage vorher im Zelt beteiligten sich auch der Regisseur Alexander Radulescu und – für eine sehr, sehr kurze Zeit – der Bühnenbildner Carsten Mohr. „Spass haben“ – wie der Regisseur angeordnet hat, ist da wohl irgendwie mit inbegriffen.
den ganzen Freitag morgen wurden (ohne Kostüme, das kommt ab Montag) die verscheidenen Szenen mit Schülern geprobt. Hier Ausschnitte aus der „Party-Szene“, bei der Ibn Sina seine Schüler zum Besäufnis (man mag das als braver Lehrer nicht so recht niederschreiben) animiert. Tanja Schlawinski – die Bauchtänzerin, unterstützt heute Alexander Radulescu beim Herumkommandieren der Schüler-Massen.
Und auch am Rande – bei den ewig auf ihren Auftritt wartenden Schülern, entfaltet sich das eine oder andere kreative Event, wie man Ende sieht.
Mal etwas weniger würdig und weise, dafür aber ganz schön angetüddelt – Ibn Sina feiert ein Fest mit seinen Schülern, animiert sie ebenfalls zum Trinken (Oh Mann!) und ist dann allerdings zu betrunken, um mit der Bauchtänzerin (Tanja Schlawinski – hat ein eigenes Studio) mithalten zu können. Die greift sich dann einen der Schüler, der eigentlich ziemlich gut mithält. Im Anschluss an diese Szene gab es dann für die Beteiligten einen Crashkurs Bauchtanz.
Dass das Fest und der alkoholisierte Stimmung Ibn Sinas traurige Gründe hat, ahnt man im Abgang seiner Schüler.
Ibn Sina wird dargestellt durch den isländischen Tenor Benedikt Kristjánsson.
In der Begleitung der Requisitengruppe mit Frau Schiemann besuchten die Kamelbauer der Awo-Integra-Gruppe das Zelt und stellten ihr (noch nicht fertiges) Kamel vor. Als Kamel-Träger fungierten zwei junge syrische Männer aus dem Übergangswohnheim in Tenever – nicht die einzigen syrischen Flüchtlinge, die bei der Oper mitmachen. Hier gehen sie im korrekten Passgang durch den Wüstensand – unter dem Beifall der versammelten Schüler und Lehrer. Carsten Mohr zupft noch einmal hier und da – wie so ein Couturier mit seinen vorzuführenden Kleidern. Der Regisseur ist auch zufrieden – und so kehrt das Kamel erst mal wieder in die Awo-Werkstätten zurück.
Fertiggestellt kommt es am kommenden Montag in sein angestammtes Biotop.