Archiv des Autors: Wolfgang Russek

Sam zieht in den Krieg

Sam meldet sich freiwillig, um sein neues Land zu verteidigen. Sam (Jerome) wird nicht zurückkehren. Im Hintergrund wieder eine Videoprojektion, dieses Mal aus alten Weltkriegsfilmen und Fotos. Die Soldaten – in amerikanischen Uniformen – treten auf und die Marching Band spielt die Battlehymn of the Republic. Grausig!!!

Das Ende der Reise

Mirjam hat es geschafft, ihren Bruder nach Amerika nachzuholen. Er tritt unvermutet als berühmter Balletttänzer auf. Vor seinem Auftritt auf der Bühne sieht man ihn in einer Filmprojektion aus seinen epileptischen Zuckungen einen ausdrucksvollen Tanz entwickeln. Der Tänzer ist Damiaan Veens. Film und Projektion hat das Bühnenbildteam erstellt. Dazu die ungeheuer sentimentale Musik von Samuel Barber („Barber´s Adagio“).

Anstatt einer Overtüre

Eine eigene Overtüre (Vorspiel) gibt es dieses Mal nicht. Es beginnt gleich mit Mendel Singer (Rafael Bruck, Bariton) im Kreise seiner Schüler. Die Erzählerkinder berichten von seiner – nicht gerade überwältigenden – Persönlichkeit und wie die Hungersnot auch seine Familie in Schwierigkeiten brachte. Dazu gibt es diesen ziemlich düsteren Kanon aus der 1. Sinfonie von Gustav Mahler.

Ankleiden und Haaremachen

Es gibt eine fünf-seitige Kostümregel, herrjeh. Jedenfalls werden alle teilnehmenden Klassen in ihren Klassenräumen eingekleidet, den Mädchen werden die Haare gemacht („streng“ – entweder Zöpfe oder glatt zurückgebunden – was verstehe ich schon davon), Schmuck muss entfernt werden,  die Uniformen müssen sitzen, und dann erst geht es zu Fuß zum Platz, immer in der Hoffnung, dass es nicht regnet. Heute hat es geklappt, der Regen kam später.

 

Dienstag morgen so gegen 9.00 Uhr

Alle sind in der Schule eingekleidet worden, oder werden noch am Platz zurechtgemacht, die Bühne wird gefegt, das Bühnenbild aufgebaut, mit dem Kameramann rumgealbert, ein Foto von den „schrecklichen Kostümen“ gemacht, der Hund wartet sehnsüchtig auf den Regisseur, der wiederum hat alle Hände voll noch mit den letzten, allerletzten und allerallerletzten Proben zu tun – und dann kommt der „grosse Durchlauf“, jetzt zum ersten Mal mit dem Orchester der Deutschen Kammerphilharmonie.

 

Landung der Ausserirdischen?

Für den Lehrer Mendel Singer hätten es auch die Ausserirdischen sein können: Eben ist er noch in eine beschauliche, wenn auch langweilige, Bibelstunde versunken, da kommt so ein merkwürdiges Wesen daher, trällert einen idiotischen Gassenhauer („I´ve bought me a cat“) und ist auch noch sonst richtig gut drauf. Mendel Singer ist entsetzt, seine Teenager-Tochter Mirjam (Julia) ist begeistert und singt mit. Dann stellt sich heraus, dass dieser seltsame Herr einen Brief aus Amerika dabei hat.