Innen ist es noch gähnend leer und ziemlich unheimlich. In einer Woche ist Hauptprobe und am darauf folgenden Tag die General. Dann wird es voll und wuselig – und Karten für Premiere und 2. Vorstellung sind an der Schule jedenfalls ausverkauft!

Nach ihrem Alptraum versucht Deborah, ihre Söhne vom Militärdienst fern zuhalten. Sie wendet sich an Kapturak – heute würde man sagen, ein professioneller Schleuser oder Fluchthelfer. Sara Scheibel (Oberstufe, GSO) verkörpert ihn in all seiner Eingebildetheit, scheinheiligem Mitleid und kalter Geldgier. Deborah wird dargestellt und gesungen von Julie Comparini.
Fotos: Kira und Rebekka
Mac trifft endlich seine Freunde wieder. Überschwänglich begrüsst er sie auf den Strassen von New York, wo anscheinend ordentlich abgedanced wird. Zögernd lassen sich Tochter Mirjam und Mutter Deborah darauf ein. Dancing in the streets!
Deborah (Julie Comparini), Mirjam (Pia Bohnert) und Mac (Jerome, GSO). Sheldon Baxter ist hier Mitglied der Zylinder-Gruppe. Sein Zylinder wird noch vergoldet.
Zur Begrüssung der Familie Mendel tanzen „die New Yorker“ ihnen etwas vor. Dabei müssen nicht nur die Schrittfolgen gemerkt und der Abstand zu den anderen kontrolliert werden und dann soll man auch noch ein freundliches Gesicht machen. Kompliziert.
Junge, Junge, das ist echt anstrengend – für den Regisseur wie für die probenden Schauspieler. Geduldig und konzentriert lässt sich diese Gruppe von Mendelkindern auf das ewige Wiederholen ein – und noch mal – und noch mal, usw. Und das Doofe ist irgendwie bei so einer Aufführung, dass – wenn alles klappt – keiner merkt, wieviel Arbeit und Geduld dahinter steckt (Und so soll es ja auch sein).
Mendelkinder: Devi, Sebastian, Ram und Rizgar.
Es geht natürlich um ihren stummen, mit Epilepsie geschlagenen, Sohn Menuchim (Rizgar, 6.3), der die ganze Zeit stocksteif daneben sitzt. Mendel (Rafael Bruck, Bariton) streitet sich mit seinem Sohn Jonas (Niclas, 9.3), seiner Tochter Mirjam (Alina, 8.3) und seiner Frau Deborah (Julie Comparini, Alt).
Fotos: Kira und Rebekka
Rizgar kommt aus der 6.3, einer Klasse mit Theaterprofil. Er spielt den jungen Menuchim, der in dieser Szene von seinen Geschwistern in eine Jauchegrube getaucht und fast umgebracht wird. Und Rizgar muss das tun, was viele Schüler bei diesem Projekt am meisten quält: WARTEN!!!. Dann aber legt er ordentlich los. Und das Mädchen, das bei dieser Geschwister-Quälerei ohne zu zögern mitmacht, ist seine Schwester Miriam (Devi, 6.5), die als Erwachsene alles daran setzt, genau diesen Bruder zu retten.
Fotos: Kira und Rebekka
Sven Daigger ist Komponist und zuständig für einen Teil der Musik der Oper – die beiden „Zwischenmusiken“ und ein Stück, das mit Schülern aus dem Leistungskurs Kunst (12.Jg.) entwickelt worden ist. In dem Interview erläutert er freundlicherweise seine Arbeit und die Aufgabe einer „Zwischenmusik“. Auf dem Foto sieht man ihn in einer Besprechung mit der Dirigentin Barbara Rucha.
aber nur fast: Die Hocker sind jetzt immerhin auf alt getrimmt, die Zylinder (fast) alle vergoldet, die Soldatenmützen kaschiert und (fast) bemalt, die Geistermasken mit Leuchtfarbe bemalt und die dreieckigen Podest aus der JVA auch (fast) alle da. Wieviel Mühe und Aufwand hinter der Produktion steht, sieht man den fertigen Stücken nicht an, was ja auch Sinn der Sache ist. Aber zB an dem Kaschieren der Papphüte (Bekleben mit kleinen Packpapierstückchen) waren mehrere Kurse, Klassen, Praktikanten, Damen aus dem Mütterzentrum seit Wochen beteiligt. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Und das letzte Bild zeigt noch Wörterbücher, die zu Gebetsbüchern der Mendel-Schüler umgearbeitet werden (fast) fertig!
Fotos: Kira und Rebekka